Joseph Seligmann
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Joseph Seligmann

Palästina - Die neue Heimat

Nach einer Dienstzeit im Fernen Osten wurde Joseph 1947 aus der Armee entlassen und ließ sich in Palästina nieder. 

"Joseph wurde im September 1947 aus der Armee entlassen. Er bat darum, dass diese Entlassung in Palästina stattfinden würde, das damals noch unter britischer Mandatschaft stand. Er fuhr mit dem Schiff nach Port Said in Ägypten und nahm den letzten Zug von Qantara nach Palästina (Die Bahnverbindung wurde aufgrund der Unruhen geschlossen, die am Abend der Deklaration des Staates Israel begannen).

Nach seiner Ankunft besuchte er alle Verwandten. Seine Cousins bemerkten: “The negro from India arrived”. Joseph war braun gebrannt. Einer seiner frühen Besuche erfolgte in Ein Harod, um [meinen Vater]‚ Dr. Arthur Oppenheimer zu treffen. Dann wollte er den Shabat in dem orthodox, religiösen Kibbutz Tirat Zvi im Beit Shean Tal nicht weit von Ein Harod entfernt verbringen.

Einige Jahre später kam er mit seiner Ehefrau Battia wieder nach Tirat Tzvi. Im Esssaal kam ein älteres Mitglied auf ihn zu und sagte: „Weißt du, als du 1947 zum ersten Mal kamst, ein gebräunter junger Mann, der wie ein Soldat marschierte, perfektes Englisch und schlechtes hebräisch sprach, mit merkwürdigen Geschichten über den Untergrund in Belgien und der Dienstzeit im Fernen Ost, vermuteten wir, dass du ein Spion warst ... Am Sabbat riefen wir in Ein Harod an, um deine Geschichte zu bestätigen

"Unser Vater begann als praktischer Gärtner im botanischen Garten der landwirtschaftlichen Hochschule „Mikwe Yisrael“ (südlich von Tel Aviv) zu arbeiten. Samstage verbrachte er mit seiner Tante Grete im Kvutzat Yavneh. Als die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den arabischen Einheiten in den Monaten vor dem „Unabhängigkeitskrieg“ starteten, trat er der Hagana (der militärischen Organisation, die der IDF folgte) bei und wurde Vize Kommandeur der halbmilitärischen Kräfte in Yavneh. Als der Krieg begann wurde er zum Kompanie Kommandeur der Kibbuzmitglieder in der Umgebung von Yavneh. Am Abend von Yom Kippur (Oktober 1948) als die ägyptische Armee bis auf 4 km an Yavneh herankam, nahm an der „Ten Blows“-Operation teil, die die ägyptischen Truppen zurückdrängen sollten. Diese Operation weitete sich aus zur Operation Yoav, durch die der Negev befreit wurde. Während dieser Kämpfe wurde Joseph verwundet, kam ins Krankenhaus und wurde aus der Armee entlassen (Q15).“


Joseph kehrte nach Yavneh zurück und wurde Mitglied einer Gruppe von „Bachad", einer Gruppe von religiösen Pionieren aus England, die einen neuen Kibbutz im unteren Galiläa gründen wollten. Zu Beginn des Jahres 1949 zog die Gruppe nach Galiläa und gründete die neue Siedlung, den religiösen Kibbuz „Lavee“ (Löwe auf hebräisch). Dort traf und heiratete Joseph seine Ehefrau Battia. Joseph und Battia heirateten 1950 und bekamen fünf Kinder und zahlreiche Enkelkinder.

Nach einigen Jahren hat das Ehepaar den Kibbuz verlassen. Joseph wurde zum Direktor der Pflanzenaufzucht an der Technischen und Landwirtschaftlichen Hochschule von Rupin ernannt  Im Jahre 1954 ließen sie sich im Beth Chazon Viertel nieder, das an den „Moshav Kfar Haroe“ angeschlossen war.

Im Jahre 1956 wurde er vom Ministerium für Agrarwirtschaft nach England geschickt, um Garten- und Landschaftsarchitektur zu studieren. 1960 wurde er zum Landschafts- und Gartenarchitekten der Stadt Nathania ernannt und behielt diese Stelle bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1984. 

Hochzeit von Joseph und Battia Oppenheimer 1950

Hochzeit von Joseph und Battia Seligmann am 5.5.1950.
Auf dieser Hochzeit waren auch 4 Geschwister
von Betty Seligmann, geb. Oppenheimer anwesend.

1. Chaim Safrai (Schwager von Battia) - 2. Judit Safrai (Schwester von Battia) - 3. Warda Oppenheimer
4. Battia - 5. Joseph - 6. Henriette Oppenheimer - 7. Friedel (Ehefrau von Ferdinand Oppenheimer )
- 9 Dr. Ferdinand Oppenheimer - 8. Dr. Arthur Oppenheimer - 10. Grete Hichenberg geb. Oppenheimer

(B1)














Voßstraße

Joseph  und Battia Seligmann 1950

Battia und Joseph Seilgmann
auf ihrer Hochzeit
am 5. Mai 1950
(B2)





Dateiname:
JS_01.html
Datum:
28.06.15
Erstellt von :
Nico Mertes
Text von:
R. Warrener
Fotografien:
B1, B2 - (c) Sammlung Micha Ofir