Kinderheim Dinslaken
Josephs Großvater Aron Oppenheimer Vorstandsmitglied des
Vereins für jüdische Interessen im Rheinland und Westfalen und
Vertrauensmann beim israelitischen Waisenhaus in Dinslaken gewesen.
Vermutlich suchte die Familie durch diese persönliche Beziehung das
Waisenheim in Dinslaken für Joseph aus, als Betty Seligmann eine Arbeit
in Leipzig
annahm.
Das Waisenhaus war das schönste Haus in der Neustraße. Als
Joseph 1931 in das jüdische Waisenhaus kam, lebten dort 37 andere
Kinder. Der Leiter des Dinslakener Waisenhauses, Dr. Rothschild,
vertrat eine stark religiös geprägte Erziehung. Neben dem Besuch der
jüdischen Volksschule wurden die Schüler des Waisenhauses von Dr.
Rothschild noch täglich zwei bis drei Stunden im Bereich der jüdischen
Lehre augebildet. Da das Fach Hebräisch in der jüdischen Volksschule
stark vertreten war, lernte Joseph die Sprache, die ihm in
seinem späteren Leben in Israel zu gute kommen sollte. Im
Waisenheim kam Joseph
auch mit zionistischen Ideen in Kontakt. Er erfuhr etwas
über die Idee, dass die Juden in Palästina einen neuen jüdischen Staat
aufbauen wollten. Dr. Rothschild schaffte es zusammen mit seiner Frau,
eine warme häusliche Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Kinder
wohlfühlten (14).
In den 30er-Jahren kehrten Betty und Joseph immer wieder nach
Goch zurück. Die rechts stehenden Bilder zeigen Joseph und seine Mutter
bei ihrem letzten Aufenthalt in Goch im August 1938.
Waisenheim Dinslaken
Neustraße 43
(B1)
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