Joseph Seligmann
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Joseph Seligmann

Reichspogromnacht - Die Zerstörung

1938 lebte Joseph bereits seit sieben Jahren in dem Waisenheim. In der Reichspogromnacht wurde es von der SA überfallen und zerstört. Joseph hat die Ereignisse einige Jahre vor seinem Tod schriftlich festgehalten.

"In der 'Reichskristallnacht' vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in ganz Deutschland viele jüdische Gebäude und Synagogen zerstört. So auch bei uns in Dinslaken am Morgen des 10. Novembers. Es kamen viele Männer zu unserem Kinderheim und schlugen grundlos alles nieder. Da wir nicht im geringsten darauf vorbereitet waren, gerieten viele der kleinen Kinder in Panik und fingen an zu weinen. An diesem Tag war unser Direktor Dr. Rothschild in Palästina und deswegen leitete unserer Lehrer Herr Herz für kurze Zeit das Waisenhaus. Er brachte uns in den großen Garten, doch die Männer hörten nicht auf, unser Zuhause zu zerstören. Wir mussten dort stundenlang auf der nassen Wiese stehen. Dabei waren viele von uns nur notdürftig angezogen und hatten keine warme Kleidung. Viele Kinder weinten immer noch und zu diesem Zeitpunkt konnte keiner von uns verstehen, wieso diese Männer uns so hassten, nur weil wir Juden waren (1) (11) (12) ."

progrom_synagoge

Viele Synagoge wurden in in dieser Nacht in Brand gesetzt.
So auch die Synagogen in Goch und Dinslaken am Morgen des 10. Novembers. (B1)







Voßstraße 42

Zerstörtes Geschäft München

Viele Geschäfte wurden von SA- und SS-Männern zerstört. In Dinslaken zog sogar ein Berufsschullehrer mit seinen Schülern durch die Stadt. Sie zerstörten Häuser und Geschäfte und zündeten auch einige an.
(B2)





Dateiname:
JS_04.html
Datum:
30.03.15
Erstellt von :
Nico Mertes
Text von:
R. Warrener
Fotografien:
B1- Bundesarchiv- Brennende Synagoge in München, Bild 146-1971-099-63 / Unknown / CC-BY-SA

B2 -Bundesarchiv- Geschäft in München, Bild 119-2671-07 / CC-BY-SA