Die Gefangenschaft - tagelang eingesperrt
Sie wurden in einen kleinen Schulsaal gesperrt, den keiner
verlassen durfte. Die Kinder und auch Erwachsenen mussten ohne Wasser
und Nahrungsmittel den Tag
dort verbringen. Abends wurden sie in den Saalbau Rau gebracht, wo alle
auf Stroh schlafen mussten. Dort verbrachten sie 8 Tage. Am Tag nach
dem Überfall kehrten einige Kinder noch einmal in das verwüstete Heim
zurück. Heimlich vergruben der Lehrer Herz und zwei Kinder die
Thorarolle der
Haussynagoge, da nach jüdischer Religionsvorschriften, eine zerstörte
Thorarolle begraben werden musste.
"Wir wurden zu einem
Schulhof in der Nähe der Synagoge geführt, die jedoch zuvor angesteckt
worden war. Dort wurden wir in einen kleinen Saal gesteckt, den keiner
von uns verlassen durfte. Man gab uns dort einen Tag lang nichts zu
essen und zu trinken. Am nächsten Tag wurden wir in den Saalbau Rau
gebracht. Wieder wurde ein "Judenzug" durch die Stadt gemacht und die
Dinslakener Bevölkerung stand Spalier. Im Tanzsaal mussten wir auf
Stroh schlafen. Wir wurden schlechter als Vieh behandelt, nur weil wir
Juden waren. Tieren hätte man wenigsten etwas zu trinken gegeben. Wir
verbrachten ganze 4 Tage in diesem grauenhaften Saal. Danach wohnten
wir noch 3 Tage im ausgebrannten und zerstörten Haus von Hugo Cohen,
bis die andern nach Köln flohen und ich zu meiner Mutter nach Leipzig
fuhr (1) (11) (12)."
Mahnmal zur Erinnerung an die Zerstörung des
jüdischen Waisenhauses.
Es
steht in Dinslaken vor dem Gebäude an der Neustraße 43.
Dort stand
zuvor das jüdische Waisenhaus
(B1)
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