Vernichtungslager Chelmno
Nachdem man den
"Aussiedlern" am Bahnhof das Gepäck weggenommen hatte, wurde für alle
deutlich, dass hier keine Aussiedlung zu einem anderen Arbeitsplatz
stattfand. Pünktlich um 7 Uhr morgens begann die Fahrt in Richtung
Chelmno (Kulmhof), das 55 km von Litzmannstadt entfernt war. In Kolo
mussten sie den Personenzug verlassen und in die offenen Wagen einer
Schmalspurbahn nach Powierzy umsteigen. Von da ging es zu Fuß zu einer
alten Mühle am Ortsrand von Zawadki, wo sie übernachteten. Im Laufe der
folgenden Nacht wurden sie mit LKWs und Omnibussen zum Ortslager
"Kulmhof" (Chelmno) gebracht.
Sie wurden zu einem
Herrenhaus getrieben, das mit Bretterzäunen umgeben war und so die
Sicht auf das Gelände verhinderte. Ein SS-Offizier begrüßte sie. Er
teilte ihnen mit, dass sie für einen Arbeitseinsatz umgesiedelt würden.
Zuvor müssten sie baden und ihre Kleider desinfizieren lassen. In
Gruppen wurden sie ins Herrenhaus geführt.
Dort mussten sie die
Kleidung ausziehen und wurden anschließend in Gruppen von 60 Personen
über einen langen Gang in einen Gaswagen (siehe Bild) getrieben. Die
Türen wurden von außen verschlossen. Die Auspuffrohre waren mit einem
Schlauch verbunden, der ins Innere des Wagens führte. Nachdem der
Fahrer den Motor ca. 10 Minuten laufen ließ, waren alle Menschen im
Inneren des Wagens erstickt. Die Leichen wurden ca. 4 km vom Herrenhaus
entfernt im sogenannten "Waldlager" in Massengräbern verscharrt. (Q5. -
S. 168, 167).
Landkarte von
StepMap (erstellt von R. Warrener)
|