Deportation
Die
Familie musste in den 40er-Jahren innerhalb von Düsseldorf umziehen und wohnten anschließend in
der
"Judensammelwohnung" Fürstenwall 198. Dort erhielt Hertha Brünell im
Oktober 1941 die Information, dass sie mit ihren Kindern ins Ghetto
Litzmannstadt (Lodz, Polen) deportiert werden würde.
Mitnehmen durfte
man einen Koffer (50 KG) und 100 Reichsmark sowie Verpflegung für acht
Tage. Die Mitnahme von Bargeld, Schmuck, Sparbüchern und Haustieren war
verboten (6). Alles andere musste man
zurücklassen.
Am
Samstag, den 26. Oktober 1941,
mussten sich ca. 1000 Menschen am Düsseldorfer Schlachthof in der Nähe
des Güterbahnhofs Derendorf einfinden. Dazu gehörten auch fünf
weitere Gocher
Bürger. Am Eingang wurde ihr Gepäck durchwühlt und es wurde ihnen zum
Teil auch Gepäck weggenommen. Die Zustände im Schlachthof waren
fürchterlich. Es stank nach Blut, Kot und Fleisch. Am Sonntag, den 27.
Oktober 1941, fuhr der Zug morgens ab. Es war sehr kalt, an den
Fenstern bildeten sich Eisblumen.S. 83). Erst am nächsten
Tag kam er gegen um 18:30 Uhr am Zielbahnhof Radegast mit über
sechs stündiger Verspätung an ( 5
S. 81ff.). Herbert war zu
diesem Zeitpunkt 15 und Hannelore 10 Jahre
alt.
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