Hannelore und Herbert
Die Familie
Kindheit in Goch
Düsseldorf
Deportation
Ghetto Litzmannstadt (Lodz)
Wohnen im Ghetto
Versorgung im Ghetto
Die Arbeit
Angst und Schrecken
Die Aussiedlungsaktion
Vernichtungslager Chelmno
Schicksal der Angehörigen
Quellen

Hannelore Brünell Herbert Brünell

Düsseldorf

Die wirtschaftliche Lage der Familie verschlechterte sich zunehmend. Schließlich musste sie das Geschäft aufgeben. Im März 1938 verzogen Johanna Koopmann, die Familie Brünell und Anna Hoffmann nach Düsseldorf.

Die Familie Brünell und ihre Verwandten wohnten zunächst in der Himmelgeister Straße 5. Herbert besuchte die private jüdische Volksschule in der Kasernenstraße. 1938 feierte er in Düsseldorf sein Bar Mitzwa-Fest (siehe Foto). Von ihm sind noch Zeichnungen aus dem Kunstunterricht erhalten geblieben.

Nach den Schrecken des Novemberpogroms stellte Siegmund Brünell für seine Familie Passanträge für die Auswanderung. Da man bei einer Auswanderung kaum Geld mit ins Ausland nehmen durfte, versuchten viele Auswanderungswillige Bargeld oder Wertgegenstände auf irgendeine Weise ins Ausland zu schmuggeln. 1939 fing die Gestapo ein Päckchen der Familie Brünell ab. Es enthielt Geld und Goldschmuck. Daraufhin wurde das Ehepaar Brünell wegen eines „Devisenvergehens“ der Prozess gemacht (1).

Siegmund Brünell wurde im Düsseldorfer Polizeigefängnis Ulmer Höh inhaftiert und am 27. Februar 1940 in die Strafanstalt Düsseldorf-Derendorf überführt. Am 3. Mai 1940 wurde er entlassen. Da eine erneute Verhaftung bzw. Einweisung in ein Konzentrationslager drohte, verließ er umgehend Deutschland und floh  nach Shanghai. Hertha und die Kinder versuchten weiterhin Visa für die Auswanderung zu erhalten.

Barmitzwah 1938 Herbert Brünell

Herbert Brünell (roter Punkt) auf einer Bar Mitzwa-Feier in Düsseldorf
(B1)

zum Bild oben

Beispiel für Lebenswege jüdischer Kinder im Dritten Reich:

Die Brüder Gerd (geb. 1925) und Werner Grossmann (geb. 1927) gelangten 1939 mit einem der sogenannten Kindertransporte nach Großbritannien. Hans Frankenberg (geb. 1926 Düsseldorf) emigrierte 1939 zusammen mit seinen Eltern nach Chile. Lotte Heinemann (geb. 1926) kam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester nach Belgien und überrlebte dort im Untergrund. Lore Caro (geb. 1926 Düsseldorf) emigrierte im Januar 1940 über die Schweiz nach New York. Herbert Brünell (geb. 1926 Goch - roter Punkt), Lutz Brasch (geb. 1926 Düsseldorf) wurden 1941 aus Düsseldorf deportiert und ermordet.



Voßstraße 16

Stolperstein Hannelore Bruenell

Stolperstein
Hannelore Brünell
Voßstraße 16
(B2)

Stolperstein Herbert Bruenell

Stolpersteine
Herbert Brünell
Voßstraße 16
(B2)

Stolpersteine Familie Brünell

Stolpersteine
Familie Bünell
Voßstraße 16
(B4)





Dateiname:
bhh_04.html
Datum:
11.06.2015
Erstellt von :
R. Warrener
Text von:
R. Warrener
Fotografien:
B1 Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
B2-4 (c) Sammlung R. Warrener
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