Ruth und Hilde Devries
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Hilde u. Ruth Devries

Alex Devries wird angeklagt und verhaftet

Im April 1940 wurde Alex Devries angeklagt und musste erneut ins Gefängnis. Wie war es dazu gekommen? Im Schlachthaus der Familie Devries war die Feldküche der 256-ten Division untergebracht. Zu diesem Zeitpunkt waren viele Soldaten in Uedem stationiert, um sich auf den Einmarsch in die Niederlande (10.5.1940) vorzubereiten. Ein Koch dieser Feldküche schickte mehrmals Konservendosen mit Wurst und Fleisch zu seinen Angehörigen. Da dies strengstens verboten war, benutzte er nicht seinen eigenen Namen als Absender, sondern schrieb die Adresse von Alex Devries auf das Päckchen. Dieser hatte davon keine Ahnung.

Der Schwindel wurde vom Leiter des Uedemer Postamtes entdeckt. Er informierte daraufhin die „Geheime Staatspolizei“ (GeStaPo). Alex Devries wurde daraufhin vor Gericht gestellt und trotz seiner Unschuld  zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Immer wieder wurde die Haft verlängert.

Schließlich kam Alex Devries ins KZ Sachsenhausen und wurde am 6. September 1940 ins KZ Dachau bei München überstellt. Von dort bekam die Mutter von Hilde und Ruth eine vor gedruckte Karte zugeschickt: "Es geht mir gut, ich befinde mich in verschärfter Haft". Die Karte war grußlos mit Alex Israel Devries unterschrieben.

Kurze Zeit später erhielt Selma eine weitere Karte, die sie informierte, dass ihr Ehemann am 5. Februar 1941 verstorben sei. Wenn die Familie die Urne haben wolle, solle sie 15 Reichsmark zuschicken (Q14). Alex Devries wurde auf dem Gocher Friedhof an der Kalkarer Straße bestattet. Als Ruth und Hilde ihren Vater verloren, waren sie 15 und 17 Jahre alt.

Gefangene im KZ Sachsenhausen 1938

Gefangene im KZ Sachsenhausen 1938
(B1)


Lohstraße 17, Uedem

KZ-Sachsenhausen

KZ Sachsenhausen
(B2)





Dateiname:
dv_6.html
Datum:
01.06.2015
Erstellt von :
Marc Timmer und Annika Ramcke
Text von:
R. Warrener
Fotografien:

B1 - gemeinfrei - wikimedia - Enemenemu
B2 - wikimedia - CC-BY-SA 3.0 Magnus Manske