Angst vor der Depotation
Das
was ich am schlimmsten fand, waren die Stunden in der Nacht von Montag
auf Dienstag, in denen die Namen für den nächsten Transport aufgerufen
wurden. Überall waren weinende Menschen, weil ihre Familie auseinander
gerissen wurde, da zum Beispiel nur der Vater deportiert wurden. Man
hatte immer Angst, dass man selbst auf der Liste für den Transport
Richtung Osten stehen würde. Jedoch freute man sich selbst immer, auch
ich, wenn man nicht auf dieser Liste für den Transport stand. Aber beim
Fußball spielen merkte ich selbst, wie viele Leute in einer Woche
deportiert worden waren. Am Anfang der Woche waren wir, meine Freunde
und ich, vielleicht zu Zwölft und am Ende der Woche waren wir dann nur
noch zu Dritt. Aber wenn der Transport weg war, hatte man nicht das
Gefühl, sich zu freuen. Es könnte passieren, dass man beim nächsten Mal
selbst auf der Liste stehen würde. Niemand wusste, wer alles auf dieser
Liste stand. Und dann war es so weit. Der Zug kam. Ein langer Zug mit
Viehwagons und SS-Männern mit Schäferhunden. Das war das Schlimmste
überhaupt für alle Menschen im Durchgangslager Westerbork, die Nacht
vor dem Transport.
Aufnahme einer Deportation an der
Transportrampe in Westerbork
(B1)
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Bahnschild
Westerbork - Auschwitz
Auschwitz Westerbork
von Westerbork fuhr jede
Woche ein Zug mit ca. 1000
Personen in die Vernichtungslager
Auschwitz u. Sobibor
(B2)
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Transportrampe
in Westerbork,
dort mussten die Gefangenen sich versammlen, um dann
in Viehwagons in die
Vernichtungslager gebracht zu werde
(B3)
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Schienenverbindung
in der Gedenkstätte
Westerbork als Erinnerung
an die zahlreichen Deportationen
(B4)
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Deportationszug an der Ankunftsrampe in
der Gedenkstätte Auschwitz Birkenau
(B5)
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