Flagge USA
Herbert Cohen
Reichspogromnacht
Die Flucht
Trennung v. d. Schwester
Westerbork
Verbot der Feste
Freizeit, Schule, Arbeit
Lebensumstände
Angst vor Deportationen
Deportation
Schicksal der Angehörigen
Quellen

Herbert Cohen

Freizeit, Schule und Arbeit in Westerbork



Ich will euch mal erzählen, was wir gemacht haben, wenn wir draußen spielen durften. Wir spielten zum Beispiel Fußball zwischen den Baracken oder es wurde Schach gespielt. Wir versuchten vor allem draußen außerhalb des Waisenhauses alles normal zu lassen, so zu tun, als ob alles in Ordnung sei. Ich ging tagsüber in die Schule mit ganz normalen Schulzeiten. Aber es brachte gar nichts. Da lernte ich überhaupt nichts. Kinder aller Altersklassen saßen mit mir im Unterricht. Das Schulgebäude ist einfach zu beschreiben: eine ganz normale Baracke mit einer Tafel in der Mitte des Raumes, Stühle gab es nicht, also mussten wir auf dem Boden sitzen. Die Schulzeiten waren auch sehr unregelmäßig. Die Lehrer wechselten oft, weil immer wieder jemand in den Osten deportiert wurde. Manchmal mussten wir auch arbeiten, z.B. bei der Kartoffellese. Wir hatten zwar Essen, aber es war nie genug. Somit hatten wir eigentlich immer Hunger. Andere Kinder wussten, wo die Küche war, um da Essen zu stehlen. Am beliebtesten war Hühnchen. Natürlich war Hühnchen nicht für uns bestimmt, sondern für das Wachpersonal.


Westerbork Waisenkinder auf dem Weg zur Schule - Westerbork

Waisenkinder auf dem Weg zur Schule in Westerbork
(B1)







Herzogenstraße 8

Kinder bei der Kartoffellese

              Kinder bei der Kartoffellese
(B2)





Dateiname:
HC_007.html
Datum:
18.05.2015
Erstellt von :
Collin Schmitz
Text von:
Gereon Gacionis, Niels Verbunt
Fotografien:
B1 - (c) NIOD 66320 - Waisenhaus
B2 - Fotosammlung Warrener - Bild Gedenkstätte Westerbork