Herbert Oster
Uedem 30er-Jahre
Vorbereitung der Ausreise
Vaters Flucht
Leben in Kolumbien
Soldat USA
Ankunft meiner Eltern
Meine Ehefrau Gertrud
Rückkehr nach Uedem
Schicksal d. Familie
Quellen

Herbert Oster

Vaters Flucht

In dieser Nacht nahm er seinen Koffer und überquerte zu Fuß die Grenze nach Holland, reiste zur Küste und nahm eine Fähre nach England. Von dort reiste er per Schiff nach Kolumbien.

Die Seereise dauerte ungefähr drei Wochen. Das Schiff hielt in Kuba und fuhr durch den Panamakanal. Auf dem Schiff befanden sich auch andere Juden aus Deutschland und Polen.

Er kam im Hafen von Buenaventura [Kolumbien] an, einer Stadt, die sich in der Nähe von Ecuador befindet und zu den heißesten Städten der Welt zählt und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit hat. Das tropische Wetter war für die Einwanderer anfänglich nur schwer zu ertragen.

Wir folgten meinem Vater im Februar 1938. Vom Hafen in Buenaventrua gingen wir unverzüglich zu einer tropischen Stadt namens Cali, wo wir ein Jahr lebten. Aber das Klima war zu heiß.

Dann zogen wir für einige Monate auf eine Kaffeeplantage, auf der mein Vater arbeiten wollte. Aber meine Mutter und ich vertrugen das Klima nicht und ein Artzt teilte uns mit, dass wir in ein kühleres Klima ziehen mussten.


Reiseweg Julius OsterStepMapReiseweg Julius Oster



Reiseweg von Julius Oster November 1937 bis Anfang 1938.
Die Fahrt führte durch den Panamakanal.
(B1)


Mühlenstraße 24
Uedem

Koffer

Für viele jüdische Familien, denen man durch Geschäftsboykotte oder wie im Fall von Julius Oster durch Berufsverbote die wirtschaftliche Grundlage genommen hatte, war die Ausreise der letzte Ausweg
(B2)



Dateiname:
ho_04.html
Datum:
28.6..2015
Erstellt von :
Ruth Warrener
Text von:
Herbert Oster 2003 - übersetzt und geringfügig verändert durch Ruth Warrener
Fotografien:
B1 - Stepmapkarte - erstellt von R. Warrener
B2 - (c) Sammung Warrener - Gedenkstätte Westerbork