Herbert Oster
Uedem 30er-Jahre
Vorbereitung der Ausreise
Vaters Flucht
Leben in Kolumbien
Soldat USA
Ankunft meiner Eltern
Meine Ehefrau Gertrud
Rückkehr nach Uedem
Schicksal d. Familie
Quellen

Herbert Oster

1933 - Uedem verändert sich

Ab 1933 nahm der Hass auf Juden und ihre Ausgrenzung in Deutschland und Europa deutlich zu. Mein Vater und sein Bruder Albert wurden ebenso wie andere jüdische Männer von so genannten „Braunhemden“, später als SA bekannt, aus ihren Häusern in Uedem geholt. Sie wurden an einen abgelegenen Ort gebracht und zusammengeschlagen.

Mein Vater Julius war schlau. Als sie anfingen, ihn zusammenzuschlagen, ließ er sich fallen und gab vor, bewusstlos zu sein. Sein Bruder Albert gab nicht nach und kämpfte mit ihnen. Sie umzingelten ihn und schlugen so hart auf ihn ein, dass er für den Rest seines unglücklicherweise kurzen Lebens unkontrollierbare Anfälle bekam.

Von 1920 bis 1937 war mein Vater Julius als selbstständiger Viehhändler tätig. Aber ab 1933 durfte er keinen Handel mit deutschen Kunden betreiben. Diese machten einen Großteil seiner Kundschaft aus. Was ihm jedoch am meisten zu schaffen machte, war die Tatsache, dass er nicht mehr in seiner geliebten Fußballmannschaft mitspielen durfte. Ebenso bedauerte er, dass er seine Mannschaftskameraden nicht mehr treffen konnte. Aufgrund der Nürnberger Gesetze verloren wir 1935 alle unsere deutsche Staatsbürgerschaft.


SA in Goch

SA-Männer in Goch
(B1)


Jüdische Kinder 1937

Jüdische Kinder aus Goch und Umgebung 1937

v.l.: Hannelore Brünell (Goch), Herbert Oster (Udem), unbekannt,  Leah Willner (Goch), unbekannt
(B2)


Mühlenstraße 24
Uedem

Julius und Erna Oster

Julius und Erna Oster
(B2)

Nanni und Herta Oster

Herberts Großmutter Nanni und seine Tante Herta Oster
(B3)

Nanni und Herbert Oster

Nannie Oster mit ihrem Enkel Herbert
(B4)

Albert und Irma Oster

Albert und Irma Oster
(B5)



Dateiname:
ho_02.html
Datum:
28.6..2015
Erstellt von :
Ruth Warrener
Text von:
Herbert Oster 2003 - übersetzt und geringfügig verändert durch Ruth Warrener
Fotografien:
B1 - (c) StaG
B2 - (c) Sammlung Robin Devries, fotografiert von seinem Vater Max-Adolf Devries
B2, B3, B4, B5 - (c) Sammlung Herbert Oster