Zandvoort

Ab 1941 wohnte die Familie Kann in dem Appartementhaus "Oranje-Flat" in Zandvoort. Die Wohnung war nur wenige Minuten vom Meer entfernt. Wie die Bilder aus dem Jahr 1941 zeigen, haben Rosemarie und Lore sicherlich viel Zeit am Strand verbracht.

Mit dem Einmarsch der Deutschen in die Niederlande veränderte sich das Leben der jüdischen Bewohner radikal. An jeder Ecke hingen Schilder mit der Ausschrift "Voor Jooden verboden" (Für Juden verboten). Kinder durften nur noch jüdische Schulen besuchen. Sie durften nicht ins Schwimmbad und ins Kino gehen oder auf Spielpätzen spielen. Der Besuch des Strands war Juden 1941 in Zandvoort glücklicherweise noch nicht verboten. Wie die Bilder zeigen, durfte der Strand trotz zahlreicher Verbote auch 1941 noch von jüdischen Personen besucht werden. Zandvoort war allerdings auch die erste Stadt, die ihren Strand als „judenfrei“ deklarierte. (10)

1942 wurde das Dorf evakuiert. Die Deutschen zerstörten die Gebäude, um Einrichtungen des Atlantikwalls Platz zu machen. Am Strand wurden Bunker gebaut und Abschussbasen für V1 Rakten aufgestellt. Auch die Oranjeflats wurden abgerissen.

Im März 1942 wurden zahlreiche Juden von Zandvoort nach Amsterdam evakuiert. Von dort aus kamen viele über Westerbork in die Vernichtungslager. Die Familie Kann zog jedoch nach Naarden (in der Nähe von Hilversum) und konnte den Deportationen so vorläufig entgehen.

von links
Rosemarie, Hedwig, Lore und die Großmutter Clara
(wahrscheinlich war sie nur zu Besuch, da sie 1941 noch bei ihrem Sohn Max in Helmont lebte)
(B1)

 Großmutter Clara Koppel am Strand in Zandvoort 1942)
(B2)