Befreiung aus Dachau
Am 16. Dezember 1938 kam Kurt ins
Konzentrationslager Dachau. Dort hatte er die Häftlingsnummer 29 386.
Als Haftgrund wurde "Schutzhaft Jude" angegeben [11].
Seine Mutter setzte sich dafür ein, dass Kurt am 20.
Dezember 1938 aus dem Konzentrationslager Block 30/1 entlassen werden
konnte.
Kurt
selbst hat in einer Aussage vor der Gestapo am 11. September 1939
behauptet, dass die Entlassung nicht durch die Vorlage von
Auswanderungspapieren erfolgt sei, sondern weil er als „Mischling“
irrtümlich verhaftet worden war. Der Gestapo-Bericht schildert seine
Äußerung folgendermaßen:
"Seine
derzeitige Entlassung aus dem KoLa Dachau ist angeblich nicht zum
Zwecke der Auswanderung erfolgt. H[offmann] war in Kalkar in einem jüdischen
Kaufhaus als Verkäufer beschäftigt und wurde im Zuge der
Vergeltungsaktionen in der Annahme, dass es sich um einen Juden
handele, festgenommen. Die Eingaben für seine Entlassung hat z. Zt. die
Mutter gemacht [12]."
Vermutlich
wollte Kurt mit der Aussage seine Stellung als „Mischling I. Grades“
unterstreichen. Wie aus der Gestapo Akte von Anna Hoffmann hervorgeht,
hat sie sich von Ende 1938 bis Mai 1939 intensiv um die
Auswanderungspapiere für ihren Sohn Kurt nach Liberia bemüht. Sie
selbst wollte zu dieser Zeit nach Uruguay auswandern. Beide
Auswanderungspläne konnten nicht umgesetzt werden.
Listenausgangsbuch Dachau
vom 20.12.1938
(B1)
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