Johanna Hoffmann
Die Familie
Veränderungen nach 1933
Berlin - verraten!
KZ Ravensbrück
Aktion weiße Busse
Schweden u. Frankreich
Rückkehr nach Deutschland
Schicksal der Familie
Quellen

JohannaHoffmann

Schicksal der Familie


Anna Hoffmann

Anna Hoffmann

Anna Hoffmann hatte seit Ende 1938 versucht, nach Uruguay auszuwandern. Sie bemühte sich sehr, für sich und andere Familienmitglieder gültige Einreisevisa zu erhalten. Im Januar 1939 war bereits eine Passage auf einem Schiff für sie gebucht worden. Aber immer wieder kam es zu Verzögerungen. Anna hatte 1938-1939 in Düsseldorf anderen Juden geholfen, illegal die Deutsche Grenze zu überqueren. Als sie ihre  bevorstehenden Verhaftung befürchtete, ging sie nach Belgien. Auch von Brüssel aus organisierte sie weiterhin unter dem Decknamen "Anita Müller" die Ausfuhr von jüdischen Vermögenswerten aus Deutschland. Anfang 1940 wurde sie zur Fahndung ausgeschrieben. Als die Deutschen im Mai 1940 Belgien besetzten, floh sie nach Paris. Dort wurde sie am 8. September 1941 festgenommen und erst nach sechs Monaten wieder freigelassen. Am 4. November 1942 wurde sie vom Sammellager Drancy aus nach Auschwitz deportiert. Dort gilt sie als verschollen. Anna Hoffmann war zu diesem Zeitpunkt 51 Jahre alt.

Ellen Hoffmann-van Leeuwen

Ellen Hoffmann, van Leeuwen

Ellen hatte 1939 den niederländischen Viehhändler Arthur van Leeuwen geheiratet und lebte in Gennep (NL). Kurz vor der Deportation der Genneper Juden im April 1943 flohen Arthur und Ellen nach Berlin und tauchten dort bei Ellens Schwester Johanna unter. Vor ihrer Flucht arrangierten Ellen und Arthur, dass ihre fast dreijährige Tochter Anneke in Friesland bei einer Familie untertauchen konnte. Arthur gab sich als niederländischer Fremdarbeiter aus und arbeitete als Elektriker und Fahrer bei der Organisation Todt. Bereits kurze Zeit nach der Ankunft wurden die Schwestern in Berlin von einer Nachbarin denunziert. Johanna kam ins Gefängnis und Ellen wurde am 17. Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde sie am 16.Oktober 1944 nach Auschwitz gebracht, wo sie im Außenlager Kurzbach Rosen schwerste Zwangsarbeit verrichten musste. Als sich im Januar 1945 die sowjetischen Truppen dem Lager Auschwitz näherten, erhielten auch alle Außenlager die Aufforderung, mit den Häftlingen in Richtung Deutsches Reich zu marschieren. Ellen verstarb auf einem dieser sogenannten Todesmärsche Richtung Bergen-Belsen.

Johanna Hoffmann-Wunder

Johanna Hoffmann-Wunder

Johanna, die seit 1935 in Berlin lebte, arbeitete als Sekretärin und wohnte in der Tauentzienstraße 7. Als entdeckt wurde, dass Johanna ihre Schwester Ellen versteckt hatte, kam sie für ein Jahr in ein Gefängnis und wurde im Januar 1944 als „politische Gefangene“ ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück eingeliefert. Im Rahmen einer Aktion, die das schwedische Rote Kreuz mit Himmler ausgehandelt hatte, wurde Johanna aus dem Konzentrationslager befreit und kam nach Schweden. Dort verbrachte sie drei Monate in einem Krankenhaus in Malmö 1946 ging sie als Sekretärin der (HIAS - Hebrew Immigrant Society) nach Paris. Johanna kehrte 1949 nach Düsseldorf zurück, heiratete und lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 2006 wie ihr Bruder Kurt in Düsseldorf Benrath.

Johanna Koopmann

Johanna Koopmann, Geb. Gerson

Kurts Großmutter Johanna hatte mit ihren Töchtern Hertha Brünell und Anna in Düsseldorf in der Himmelgeisterstraße 5 gewohnt. Dort verstarb sie am 18.Dezember 1941 im Alter von 71 Jahren und wurde auf dem jüdischen Friedhof begraben.

Familie Brünell


Hertha Brünell Siegmund Brünell Herbert Brünell Hannelore Brünell

Hertha Brünell und ihre Kinder Herbert und Hannelore wurden am 27.10.1941 von Düsseldorf aus ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) in Polen deportiert. Von dort wurden sie am im Mai 1942 ins nahe gelegene Vernichtungslager Chelmno gebracht und am Tag ihrer Ankunft, am 7. Mai 1942, vergast. Hertha war 46, Herbert 15 und Hannelore 12 Jahre alt.

Siegmund Brünell konnte nach Shanghai fliehen und zog nach dem Krieg in die Vereinigten Staaten.



Voßstraße 16
und
Gesamtschule Mittelkreis
- Leeger-Weezer-Weg -
(Rückwärtiger Eingang)

Stolperstein Johanna Hoffmann

Stolperstein
Johanna Hoffmann
(B9)

Stolpersteine Familie Hoffmann

Stolperstein der Familie Hoffmann
(B10)





Dateiname:
jh_09.html
Datum:
22.05.2015
Erstellt von :
R. Warrener
Text von:
R. Warrener
Fotografien:
B1 -Anna Hoffmann (c) Bildsammlung Ursula Ultermann
B2 - Dorry Smeets
B2 - Johanna Hoffmann -  ITS Arolsen- Personalbogen Johanna Hoffmann (1951) - ITS 79184109#1-4
B4 - Johanna Koopmann(c) Bildsammlung Ursula Ultermann
B5, B6, B7 - (c) Ushmm
B8 - (c) Robin Devries, fotografiert von Max-Adolf Devries (Ausschnitt)
B9, 10- (c) R. Warrener