Familie Hermann Epstein

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Bahnhofstr. 26

Das Ehepaar Epstein hatte die Nazi-Zeit überlebt. Hermann und Lina Epstein flohen im März 1939 zu ihrem Sohn Max nach s´Hertogenbosch/NL. Schon Wochen vorher bereiteten sie die Flucht vor, indem sie mehrere Schichten Kleidung anzogen und mit dieser über die Grenze gingen. Die Fluchtvorbereitungen blieben nicht verborgen. Ein Holländer teilte dem Gocher Bürgermeister anonym seine Beobachtungen mit. Als die Niederlande unsicher wurden, reisten Mutter LIna und Sohn Max in die Schweiz. Der Vater blieb aus gesundheitlichen Gründen mit der Tochter Martha in s´Hertogenbosch zurück

Hermann starb 1949 in s´Hertogenbosch. Die Mutter beschloss ihren Lebensabend in der Schweiz bei Sohn Max. Tochter Betty hatte nicht soviel Glück. Ehemann Robert Loeb und Sohn Werner wurden mit ihr zusammen im Februar 1942 von Mainz aus nach Majdanek verschleppt. Die Familie fand dort drei Monate später den Tod. Es existieren noch Postkarten aus dem KZ, die über Umwege an die Eltern geschickt wurden. Betty schrieb in diesen Postkarten gezwungenermaßen, dass es allen gut geht. Nur so, durch Verschweigen des wirklichen Zustandes, war es überhaupt möglich, Lebenszeichen aus dem KZ geben zu können. Noch vor dem 16. Juni 1939 hatten Betty Loeb und ihr Ehemann versucht ihren Sohn Werner mit einem Kindertransport nach England zu schicken. Ein Brief vom 16. Juni 1939 ist zu entnehmen, dass Werner nun doch nicht mit dem Kindertransport nach England käme, da er mit seinen Eltern emigrieren würde. Diese geplante Emigration kam anscheinend jedoch nicht zustande (Information von Leonore Maier, Jüdisches Museum Berlin).

Großvater Moses Epstein (gest. 1919) von Beruf Metzger und Großmutter Rosalie Epstein, geb. Sternefeld, wurden auf dem Friedhof Kalkarer Straße begraben

 

Nachname

Vorname

Geburtsort u. - datum

Gest., Ort

Straße

verheiratet

Kinder

Bemerkungen

.

EPSTEIN

Hermann

15.9.1866 Goch

5.5.1949 s'Hertogenbosch

Bahnhofstr. 26

Lina Sondheim

  • Hedwig geb. 18.4.1898 Goch
  • Max geb. 28.11.1902 Goch
  • Martha geb. 21.3.1905
  • Betty geb. 12.11.1906 Goch

Viehhändler
Das Ehepaar meldete sich im März 1939 nach s'Hertogenbosch/NL ab.

e

EPSTEIN
geb. Sondheim

Lina

25.4.1875 Wiesenbrunn

-

Bahnhofstr. 26

Hermann Epstein

  • -

Meldete sich zusammen mit ihrem Mann im März 1939 nach 's Hertogenbosch/Niederlande ab.
Lebte nach 1945 in Basel/Schweiz.

e

EPSTEIN,

Max

28.11.1902 Goch

gest. in der Schweiz

Bahnhofstr. 26


  • -

Viehhändler, emigrierte am 29.11.1935 in die Niederlande und lebte nach 1945 in der Schweiz.

e

EPSTEIN

Hedwig

18.4.1898 Goch


Bahnhofstr. 26


  • -

emigrierte in die USA

e

LOEB
geb. Epstein

Betty

12.11.1906

1942 KZ Majdanek

-

Robert Loeb
Heirat 1930

  • Werner Loeb geb. 1931

Lebte mit ihrem Mann Robert Loeb in Ingolheim später Mainz und wurde von dort im Februar oder März deportiert.

k

EPSTEIN

Martha

21.3.1905

-

Bahnhofstr. 26

-
  • -

emigrierte in die NL

e

 

Hermann Epstein
emigrierte 1939 in die NL
1949 dort verstorben

Lina Epstein
emigrierte 1939 mit ihrem Mann in die NL
Sie lebte nach 1945 in der Schweiz (Basel)

Grabstein der Eltern von Hermann Epstein

v.l. Erna Valk (geb. Stern) und Betty Loeb (geb. Epstein)

Dateiname: fepstein.htm
Datum: 14.02.2015
Erstellt von: Ruth Warrener
Fotografien: Ruth Warrener