Dieser Brief ging 1938 bei der Gocher Polizeiverwaltung ein.
"An die Polizeiverwaltung Goch Herr und Frau Epstein - Sondheim aus Goch sind am Sonntag in Holland gewesen, angeblich, um eine kranke Schwester zu besuchen, in Wirklichkeit sind sie nur über die Grenze gegangen - alle beide vom Kopf bis Fuss in neuen Kleidern (Anzug, Unterzeug usw.) um diese neu gekauften Kleidungsstücke ihrem Sohne Max Epstein, der im November 1935 wegen Rassenschande und Devisenschmuggel nach Herzogenbusch, Luisenstraat geflüchtet ist, zu bringen. Da die Familie Epstein selbst auch nach Holland auswandern will, probieren sie auf diese Weise Werte aus Duitsland heraus zu schmuggeln, denn Max Epstein verkauft die auf diese Weise hergebrachten Kleidungsstücke und Wertgegenstände, um sein Vermögen, das er selbst mit Hilfe der ganzen Familie Epstein nach hier gebracht hat, noch zu vergrößern. In alten abge- (siehe nächste Seite) |
tragenen Kleideren können die Epsteins dan wieder jedesmal nach Goch zurück. Grössere Aufmerksamkeit und eine strenge Kontrolle und Nachforschung wären hier sehr angebracht. " |
Quelle: Reinhard Schippkus, ein Opfer von Majdanek, Dokumente zur Verfolgung, Verschleppung und Ermordung der Gocher Jüdin Betty Epstein, in: An Niers und Kendel, Historische Zeitschrift für Stadt Goch und Umgebung, Heft 19, August 1988, S. 1-13 |
Dateiname: | fepsteia.htm |
Datum: | 02.06.2005 |
Erstellt von: | Ruth Warrener |
Bilder: | Schipkus |