Familie Jakob Cohen

ausführlicher Stammbaum der Familie Cohen

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Stammbaum Jakob Cohen

Familie Cohen -
6 Generationen einer jüdischen Familie aus Goch (1760-heute)

I. Generation

Der Stammbaum der Familie Cohen kann bis ins Jahr 1760 zurückverfolgt werden. Der Schlachter und Kaufmann Levi Cohen wurde 1760 in Sambeek geboren und heiratete 1795 Eva Lion. Sie hatten 10 Kinder (Rachel, Joseph, Isaac, Simon, David, Charles, Adriaan , Judith, Henriette, Calmon).

II. Generation

Einer der Söhne von Levi und Eva war David Levie Cohen (25.2.1807), der ebenfalls in Sambeek geboren wurde und als Kaufmann tätig war. Er heiratete am 2.5.1845 in ST. Oederrode Getrudis de Witt. Beide hatten 7 Kinder, die in Sambeek geboren wurden (Carolina 18.9.1846, Lodewijk 24.11.1847-2.11.1925 , Levi 1849-1940, Judith 1851, Jacob 4.1.1854-1913, 1854, Isaac 1855, Abraham 1858).

III. Generation

Levi Cohen wurde als Sohn von David Levie Cohen und Gertrudis de Witt in den Niederlanden (Nord-Brabant) in Sambeek (Boxmeer) geboren. Er zog später nach Kaldenkirchen, wo er seine Ehefrau Henrietta Defries kennen lernte. Die ersten Kinder Eva, Abraham und Josef wurden dort geboren. Anfang der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts zog er nach Sonsbeck gezogen. Dort wurden 1894 seine Tochter Berta geboren. 1899 kamen die Zwillinge Jakob und Adolf zur Welt. In Sonsbeck arbeitete er als Lohgerber. Von dort aus zog die Familie nach Kleve. 1903 wurde die jüngste Tochter Helene (Lenchen) geboren.  In den zwanziger Jahren wohnte sie in der Hagschen Straße 28 und handelten mit Gefrierfleisch. Von der großen Familie blieben nach 1933 nur noch Levi und Henriette zurück, die von ihrer ledigen Tochter Eva versorgt wurden. Mitte der dreißiger Jahre verzog die Familie nach Düsseldorf. Vermutlich lebten sie bei ihrer Tochter Berta, die mit Paul Franck verheiratet war. Das Ehepaar Franck hatte eine Tochter namens Edith (geb. 1928 Düsseldorf) und einen Sohn namenes Gottlieb (geb. 21.6.1931). 1939 flohen Levi und Henriette nach Cuijk (NL), wo sie bei der Schwägerin Sara Cohen-Sousman Natan (Ehefrau von Jacob Cohen geb. 1854) wohnten. 1940 verstarb Levi Cohen im hohen Alter von 91 Jahren. Nach dem Tod ihres Ehemannes musste Henriette allein zurecht kommen. Im Apil 1943 wurden die letzen 4 älternen Bürger aus Cuijk ins KZ Vught (NL) deportiert. Zu ihnen gehörte auch Henriette Cohen. Mit 82 Jahren muss Henriette mit zweihundert anderen Frauen in einer Baracke wohnen. Das KZ war  überfüllt und die Nahrung war spärlich und schlecht. Henriette konnte das Essen im KZ nicht vertragen und bekam ein Magen- und Darmproblem. Sie verstarb kurz nach ihrer Ankunft am 8.5.1943 im Alter von 82 Jahren. Ihre Schwägerin sowie deren Kinder wurden ebenfalls deportiert und ermordet.

Eva Cohen sowie Berta und Paul Franck wurden am 10.11.1941 von Düsseldorf ins Ghetto Minsk (Weißrussland) deportiert. Nährere Angaben über ihren Tod liegen nicht vor. Edith und Gottlieb Franck wurden 1939 in die Niederlande nach Amsterdam gebracht, wo sie in vermeintlicher Sicherheit sein sollten. Sie wurden in Westerbork interniert und nach Sobibor deportiert, wo sie am 5.3.1943 verstarben..

Abraham Cohen war Viehhändler in Kaldenkirchen. Seine Frau Else Levy stammte aus Breyell und war die Tocher von Bernard Levy und Rosina Krebs. Ihr Sohn Erich konnte zunächst in die Niederlande und dann nach Großbritannien fliehen. Abraham und seine Frau Else wurden am 11.12.1941 mit einem Transport von Düsseldorf aus nach Riga deportiert. Dort verstarb er. Seine Frau Else verstarb im KZ Stutthof in der Nähe von Danzig (PL) am 1.10.1944..

Joseph Cohen scheint rechtzeitig nach Großbritannien emigriert zu sein. Er hatte mit seiner Ehefrau Marta Leyens 2 Kinder  6 Enkelkinder und 30 Urenkelkinder.

Jakob cohen zog mit seinen Eltern zunächst nach Kleve und später nach Goch, und arbeitete dort als Metzger. Von dort wurde er mit seiner Frau Elise am 26.10.1941 ins Ghetto Litzmannstadt deportiert. Sie wurden am 7.5.1942 in Chelmno vergast.

IV. Generation

Die Kinder Margot und Herbert waren nach der Reichsprogromnacht 1938 in die Niederlande nach Amsterdam gebracht worden. Herbert wurde aus Amsterdam deportiert und verstarb am 25.10.1944 in Auschwitz. Margot konnte dort versteckt bei Pflegeltern den Krieg überleben. Nach dem Krieg kam sie zu Verwandten nach Haiti und zog später mit ihnen in die Vereinigten Staaten nach Denver, wo sie ihren Ehemann Irwin Keinon kennen lernte.

Edith und Gottlieb Franck wurden wie Margot und Herbert in die Niederlande geschickt. Sie kamen am 19.1.1939 in Nimwegen an. Ab dem 23. 1.1939 wohnten sie kurzzeitig im Quarantine Beneden Heijplatt, Quarantainestraat 1, Rotterdam. Kurze Zeit später kam Edith in das Mädchenwaisenhaus, Rapenburgerstraat 171 in Amsterdam. Gottlieb wurde im Jungenwaisenhaus, Amstel 21, in Amsterdam untergebracht. Edith und Gottlieb wurden am 5.2.1943 in Sobibor vergast

V-VI Generation

Margot und Irwin Keinon hatte zwei Kinder und 7 Enkelkinder, die in Israel und in den Vereinigten Staaten leben.

 

Quellen:

  • Leo Peters: Aus der Geschichte der Juden im Gebiet der heutigen Stadt Nettetal, in: Gerhard Rehm (Redaktion): Geschichte der Juden im Kreis Viersen (Schriftenreihe des Kreises Viersen 38), Viersen 1991, S. 175-207, hier S. 197f., 205-207.
  • Wolfgang Krebs, Die Klever Juden im Dritten Reich, S. 46

Internet Quellen:

Name

Vorname

Geb.-dat, -ort

Todesdat., -ort

Wohnort

verheiratet

Kinder

Bemerkung

Cohen Levi 1760 04.1820 od./
05.1828
Sambeek
Sambeek 1795 Sambeek
Eva Lion
1768-16.5.1828 Sambeek
Eltern:
Levi Arie Joseph Lion
Hendrina David Gans
  • 1797 Rachel
  • 1799 Joseph Levi
  • 1802 Isaac Levi
  • 1804 Simon Levi
  • 1807David Levi
  • 1809 Charles Levi
  • Adriaan
  • Judith Levi
  • Henriette Levi
  • Calmon Levi
Kaufmann, Schlächter in Sambeek

Cohen

David Levi

25.2.1807 Sambeek

30.11.1893 Sambeek

Sambeek

2.5.1845 in St. Oederode
Getrudis de Witt, 19.8.1814 Oederode-03.1876 Sambeek

  • 1846 Carolina
  • 1847 Lodewijk
  • 1849 Levi
  • 1849 Judith
  • 1849 Jacob
  • 1855 Isaac
  • 1858 Abraham

Kaufmann

Cohen

Levi

6.6.1849 Sambeek NL-Nord-Brabant

gest. 18.9.1940 Cuijk (NL)

Sambeek

Henrietta Devries geb. 8.4.1861
gest. 8.5.1943 KZ Vught (NL)

  • 1887
  • Eva
  • 1889 Abraham
  • 1891 Josef
  • 1894 Berta
  • 1899 Jakob
  • 1899 Adolf
  • 1903
  • Helene

Levi Cohen war Niederländer und stammte aus Sambeek. Er wohnte lange in Kaldenkirchen, zog spätestens 1894 nach Sonsbeck (siehe Geb.-urkunde Berta), und arbeitete dort als Lohgerber.Vor 1903  verzog er dann nach Kleve. 1935 verzog die Familie nach Düsseldorf zu seiner Tochter Berta Franck. 1939 flohen Levi und Henriette nach Cuijk, wo sie bei Sara Cohen-Sousman, einer Schwägerin von Levi Cohen wohnten. (A 45 in Cujk und Sint Agatha). Henrietta Cohen wurde während des Krieges von Cuijk aus in KZ Vught deportiert, wo sie auch verstarb.

Defries

Henrietta

8.4.1861 Kaldenkirchen

gest. 8.5.1943 im KZ Vught (NL)

  • Kaldenkirchen
  • ab ca. 1891/1894 Sonsbeck
    Kleve
  • ab 1935 Düsseldorf
  • ab 1939 Cuijk

Levi Cohen 1886

s.o.

  • s.o.
    Eltern:
    Rebecca Lion, Vierlingsbeek 1825-1904 Kaldenkirchen
  • Abraham Defries, 30.12.1800 Uden-1888

Cohen

Eva

20.08.1887 Kaldenkirchen

Kaldenkirchen

10.11.1941 nach Minsk deportiert verschollen

  • Kaldenkirchen
  • Sonsbeck
  • Kleve
  • Düsseldorf
  • Minsk


Eva Cohen war ledig und lebte bis 1935 mit ihren Eltern in Kleve. Später zog sie nach Düsseldorf und wurde vermutlich im am 10.11.1941 von Düsseldorf ins Ghetto Minsk (Weißrussland) deportiert.

Cohen

Abraham

31.10.1889 Kalkdenkirchen

? Ghetto Riga (Lettland)

  • Kaldenkirchen
  • Sonsbeck
  • Kleve
  • Düsseldorf
  • Riga
  • Else Levi geb. 1900 in Breyell
  • Eltern:
  • Bernhard Levi
  • Rosina Krebs

Erich 2.4.1928

Der 1889 in Kaldenkirchen geborene Viehhändler Abraham Cohen war ein Sohn von Levi Jehuda Cohen und Henriette geb. Devries. Seine Frau Else geb. Levy stammte aus Breyell und war eine Tochter von Bernhard Levy und Rosina geb. Krebs. Ihr Sohn Erich konnte zunächst in die Niederlande und dann nach England flüchten. Er füllte für seine Eltern Gedenkblätter bei der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem aus.

Cohen

Josef

10.10.1891 Kaldenkirchen

?

?

Marta, Anne Leyens geb. 10.3.1900

  • Gerald Julius Cohen 13.4.1927
  • Gisela Cohen (Ison)
    23.5.1930- 26.7.1991 Israel

Josef Cohen wurde in Kaldenkirchen geboren und ist nach Großbritannien emigriert

Cohen
(Franck)

Berta

5.1.1894 - Sonsbeck

nach 10.11.1941 Ghetto Minsk, verschollen

  • Sonsbeck
  • Kleve ?
  • Düsseldorf

Paul Franck, geb. 21.8.1887 Düsseldorf, am 10.11.1941 nach Minsk deportiert, verschollen

  • Edith Frank, 23.5.1928 Düsseldorf, 5.3.1943 Sobior
  • Gottlieb Franck, 21.6.1931 Düsseldorf,  ermordet 5.3.1943 Sobibor

Berta wurde in Sonsbeck geboren. Sie heiratete Paul Franck aus Düsseldorf und wurde mit ihrem Ehemann und der Schwester Eva am 10.11.1941 von Düsseldorf aus nach Minsk deportiert. Dort ist sie verschollen

Cohen

Jakob

26.6.1899 Sonsbeck

7. Mai 1942 Chelmno

  • Sonsbeck
  • Kleve?
  • Goch

Elise Kern 28.7.1904 Edenkoben, ermordet 7.5.1942 Chelmno

  • Herbert 23.1.1931, 25.10.1944 Auschwitz
  • Margot 15.9.1932, 1985 Denver

Metzger, ab 1938 Hausmeister in der jüdischen Schule und Synagoge.

Am 26.10.1941 wurde er mit seiner Frau Elise ins Ghetto Litzmannstadt (PL) Litzmannstadt deportiert.

Cohen

Adolf

26.6.1899 Sonsbeck

17.10.1899 Sonsbeck

Sonsbeck

-

-

Zwillingsbruder von Jakob, nach einem halben Jahr verstorben

Cohen
(Ermann)

Helene

18.10.1903 Kleve?


  • 10.7.1951 Alameda, Californien (USA)

Kleve
Düsseldorf
Haiti
San Francisco
Alameda
Adolf Ermann, 8.11.1888 Düsseldorf, 17.12.1970 Alameda

Helene lebte mit ihrem Ehemann Adolf Ermann in Düsseldorf. 1939 emigrierten sie nach Haiti. Nach dem Krieg nahmen sie ihre Nichte Margot bei sich auf. Anfang der 50er Jahre zogen sie nach Californien und wohnten in San Francisco.

Jakob Cohen
Metzger
Goch
Elise Cohen geb. Kern aus Edenkoben,
lebte in Goch
Abraham Cohen
Viehhändler aus Kaldenkirchen
Else Cohen geb. Levy aus Breyell

 

Dateiname: fcohenj4.htm
Datum: 28.12.2014
Erstellt von: Ruth Warrener
Fotografien: Stadtarchiv Goch, Yadvashem