Voßstraße 5Diese Familie Bruckmann wohnte in einem Haus auf der Voßstraße 5. Dort betrieb sie eine Bäckerei. In der Reichspogromnacht wurde das Geschäft zerstört. Friedrich Bruckmann wurde wie viele andere jüdische Männer aus Goch im Klever Gefängnis in "Schutzhaft" genommen. Von dort wurden die Männer aus dieser Region ins KZ Dachau gebracht. Fritz Bruckmann kam am 17.11.1938 dort an und wurde am 22. Dezember 1938 wieder entlassen. Ende der 30er Jahre musste die Bäckerei geschlossen werden, da sie nicht mehr mit Mehl beliefert werden durfte. 1939 musste Fritz sein Haus verkaufen und zog mit seiner Frau Rosa und seiner ledigen Schwester Jenny in die "Judensammelwohnung" in der Weezer Str. 29. Als ein befreundeter Bäcker namens Josef Lendemann, Fritz Bruckmann einstellte, wurde er von zwei bekannten SA-Männern angezeigt und auf allen Bekanntmachungstafeln der Stadt war folgender Spruch angeschlagen: „Willst du essen koschere Brötchen, geh zu Lendemann, diesem armen Knötchen.“ Das Geschäft der Bäckerei Lendemann ließ daraufhin stark nach. Niemand traute sich, dort einzukaufen, da es unter ständiger Beobachtung durch die SA und Denunzianten stand. Inzwischen war der Bruder Arthur (Metzger) nach Amerika ausgewandert. Fritz und seine Frau Rosa sowie die Schwester Jenny Bruckmann sind von Goch aus im Dezember 1941 nach Riga deportiert worden. Im Ghetto Riga arbeitete Fritz Bruckmann bei einem Arbeitstrupp, der im Zentralgefängnis kaserniert war. Diese Truppe hatte die Aufgabe, im Hochwald von Riga Gräber auszuheben. In diesem Hochwald wurden tausende Juden erschossen und vergraben. So wurde alleine am 12. Februar 1942 aus dem Ghetto 1500 ältere und kranke Menschen im Hochwald umgebracht. Die Mitglieder dieser Arbeitstruppe starben fast alle den Hungerstod (siehe Bericht von Erna Valk). Fritz Bruckmann gelang es, diesen Einsatz zu überleben. Später kam er ins litauische KZ Kaunas und am 2.08.1944 ins KZ Dachau, wo er am 5.12.1944 verstarb. Jenny und Rosa Bruckmann mussten im Ghetto Riga wie alle Deportierten (siehe Bericht von Erna Valk) schwere Zwangsarbeit leisten. Nach der Auflösung des Ghettos kamen sie ins KZ Stutthoff. Rosa verstarb dort im Juli 1944. Das genaue Todesdatum von Jenny ist nicht bekannt. Da ihr Todesdatum nicht in Stutthof aufgeführt wird, ist sie wahrscheinlich auf einem der Todesmärsche vom KZ Stutthof zurück ins Deutsche Reich verstorben. |
Nachname |
Vorname |
Geburtsort u. - datum |
Gest., Ort |
Straße |
verheiratet |
Kinder |
Bemerkungen |
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BRUCKMANN |
Friedrich |
4.11.1899 Goch |
5.12.1944 Dachau |
Voßstr. 5 dann Weezer Str. 29 |
Rosa Trum |
- |
Bäcker,
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k |
BRUCKMANN geb. Trum |
Rosalie (Rosa) |
31.3.1909 |
19.7.1944 |
Voßstr. 5* |
- |
- |
deportiert nach Riga am 10.12.1941 |
k |
BRUCKMANN |
Jenny |
21.7.1902 Goch |
verschollen Stutthof |
Voßstr. 5 |
- |
- |
deportiert nach Riga am 10.12.1941 |
k |
BRUCKMANN |
Arthur |
24.10.1905 Goch |
April 1973, Cincinnati ; Oakley, Ohio (2) |
Voßstr. 5 |
- |
- |
emigrierte in die USA
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e |
Jenny Bruckmann |
Arthur Bruckmann
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Karoline Bruckmann |
Regine Bruckmann |
* merkwürdigerweise ist im Buch der Erinnerung (s.u) Friedrich Bruckmann nicht unter den deportierten aufgeführt und als letzte Anschrift seiner Frau Rosa wird Krefeld genannt, obwohl sie definitiv aus Goch deportiert wurde.
Buch der Erinnerung, Die ins Balitkum deportierten deutschen, österreichischen und teschecheslowakischen Juden, bearb. von Wolfgang Scheffler und Diana Schulle, Band 1 u. 2, KG Saur, München 2003 (Düsseldorfer Deportation Riga 11.12.1941, Bd. 2, S. 698 - 721.
(2) Information über das Todesdatum: http://www.genealogybank.com/gbnk/ssdi/doc/ssdi/v1:112E68C48F6F1C60
Dateiname: | fbruckm.htm |
Datum: | 13.08.2013 |
Erstellt von: | Ruth Warrener |
Fotografien: | Ruth Warrener |