Mühlenstraße 5Die Eheleute Josef und Sibilla Bruch besaßen in der Mühlenstraße ein Kaufhaus für Haus- und Küchengeräte. In der Reichspogromnacht wurde das Geschäft zerstört und die Wohnung der Familie durchsucht. Am 10.12.1941 wurde die Tochter Grete mit ihrer vierjährigen Tochter Edith und dem zweijährigen Sohn Gideon ins Ghetto Riga deportiert. Acht Tage später verstarb Joseph Bruch. Seine Ehefrau Sibilla wurde im Juli 1942 gemeinsam mit den Geschwistern Rosetta und Jakob Stern ins Altersghetto Theresienstadt deportiert. Gocher Bürger erinnern sich noch daran, wie Frau Bruch auf einen offenen Lastkraftwagen geladen und abtransportiert wurde (1). Sie schaffte es zwei Jahre in Theresienstadt zu überleben. Am 15.5.1944 kam sie jedoch auf einen der gefürchteten Transporte nach Auschwitz. Aufgrund ihres Alters ist sie mit großer Sicherheit kurz nach ihrer Ankunft vergast worden. Die Tochter Grete Meyer verlor ihre beiden kleinen Kinder und ihren Ehemann im Ghetto Riga. Auf dem Todesmarsch vom KZ Stutthof nach Oranienburg blieb sie schwer krank unbemerkt im Straßengraben liegen. Nach dem Krieg kehrte sie nach Goch zurück, heiratete wieder und baute ein Geschäft auf. Am 7. Dezember 1946 heiratete sie den den Eisenbahner Werner Heppe. Sie eröffnete ein Haushalts- und Galanteriewarengeschäft, erkrankte aber bald schwer. Ihr Körper war durch die Qualen und schwere Zwangsarbeit im Ghetto Riga und KZ Stutthof schwer geschädigt worden. Vorübergehend musste sie das Geschäft für sechs Monate schließen. Sie starb 1956 im Alter von 44 Jahren. |
Nachname |
Vorname |
Geburtsort u. - datum |
Gest., Ort |
Straße |
verheiratet |
Kinder |
Bemerkungen |
- |
BRUCH |
Joseph |
17.5.1875 Vettweiß |
18.12.1941 Goch |
Mühlenstr. 5 |
2.Ehe. Sibilla Mendel |
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Kaufmann, Haus- und Küchengeräte |
t |
BRUCH |
Sibilla |
21.11.1874 Linnich |
in Auschwitz verschollen |
Mühlenstr. 5, zuletzt Herzogenstr. 36 |
Joseph Bruch |
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Am 25.7.1942 im Rahmen eines »Altentransportes« VII/2-324 von Düsseldorf nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde sie fast zwei Jahre später am 15.05.1944 mit dem Transport Dz-1833 nach Auschwitz überstellt. |
k |
MEYER |
Grete |
18.1.1912 Neviges |
gest.9.6.1956 Goch |
Mühlenstr. 5 |
1. Ehe: Emil Meyer 2. Ehe. W. Heppe |
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Am 10.12.1941 nach Riga deportiert. Grete Meyer befand sich schwer krank auf dem Todesmarsch von Stutthof nach Oranienburg. Sie blieb unbemerkt im Straßengraben liegen und kehrte nach ihrer Rettung nach Goch zurück. |
z |
MEYER |
Emil |
1.9.1900 Heimerzheim |
verschollen Stutthof |
Mühlenstr. 5 |
Grete Bruch |
|
Kaufmann, lebte aus beruflichen Gründen unter der Woche in Köln. Am 10.12.1941 nach Riga deportiert. |
k |
MEYER |
Edith |
2.12.1937 Goch |
für tot erklärt Riga |
Mühlenstr. 5 |
- |
|
Am 10.12.1941 als Kleinkind nach Riga deportiert. |
k |
MEYER |
Gideon |
19.7.1939 Goch |
für tot erklärt Riga |
Mühlenstr. 5 |
- |
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Am 10.12.1941 im Alter von zwei Jahren nach Riga deportiert. |
k |
Sibilla Bruch |
Josef Bruch |
Tochter Grete Meyer geb. Bruch |
Rosa Bruch |
Edith Meyer |
Sibilla Bruch auf einem Kinderfest |
Josef Bruch (Roter Pfeil) |
von links Josef Bruch, Sibilla Bruch und ? |
Eintrag auf der Deportationsliste. Die erste Deportation aus Goch fand am 26.10.1941 statt. Jeder Jude musste für seine Deportation 50 Reichsmark bezahlen. Im Reisegepäck musste auch für einige Tage Verpflegung mitgenommen werden |
*im Buch der Erinnerungen (siehe Impressum) wird als letzte Anschrift Wuppertal, Hermann-Göring-Str. 46. Außerdem ist sie dort unter den Opfern und nicht unter den Überlebenden aufgeführt. Ihr Ehemann Emil fehlt gänzlich. Er wurde vermutlich von Köln aus deportiert
(1) Interview mit Frau van de Staay im August 2012
Dateiname: | fbruch.htm |
Datum: | 11.02.2013 |
Erstellt von: | Ruth Warrener |
Fotografien: | Ruth Warrener |