Familie Fritz Sternefeld

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Textquelle

Genealogische Daten zur Familie Sternefeld

Stammbaum der Familie Sternefeld

Voßstraße 96

In dem heute noch erhaltenen Haus (Haus Komans) wohnte die Familie Fritz Fritz Sternefeld war Mitinhaber der Schuhfabrik Wolfgang Sternefeld OHG am Blumenplatz (heute Kaufland), die 1928  bis zu 560 Leute beschäftigte. Gegründet wurde die Firma 1890 von seinem Großvater Wolfgang Sternefeld.

Im Laufe der 20er-Jahre wurde die wirtschaftliche Lager der Schuhfabrik immer schlechter. Im Januar 1929 ging die Firma in Konkurs. Einer der Inhaber, Hermann Sternefeld, verübte aus diesem Grunde Ende 1928 Selbstmord. Gegen Fritz Sternefeld und seinen Cousin Dr. jur .Wolfgang Sternefeld wurde wegen Konkursvergehens ermittelt und sie wurden am 22.2.1930 zu je acht Monaten Gefängnis verurteilt. Im Oktober 1929 wurde der Betrieb an die niederländische Firma Schijndel aus Waalwyk (NL) verkauft. Fritz Sternefeld arbeitet nach seiner Haftentlassung noch einige Zeit als technischer Leiter (3) in der Schuhfabrik. 

Am 7.8.1933  emigrierte die Familie in die Niederlande und wohnte in Nimwegen in der Sint Annastraat 420. Im Dezember 1934 meldete sich  Fritz Sternefeld in München an, wo er am 23.6.1935 von seiner Frau Elfriede geschieden wurde. Er wohnte bei seinem Onkel Joseph Abraham Sternefeld in der Hohlbeinstraße 3. Bei seiner Anmeldung in München gab er an, dass er zuvor in Rio de Janeiro Brasilien gelebt habe. Kurze Zeit nach seiner Ankunft wurde er in die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar bei München eingewiesen. Dort verstarb er am 16.3.1937.

Heinz Sternefeld besuchte in Goch die evangelische Volksschule. Im Alter von 16 Jahren wurde er alleine nach Argentinien geschickt. Seine Enkeltocher Carla Machado schreibt, dass es sehr schwer für Heinz war, seine Eltern zu verlassen und alleine in einem fremden Land einen Neuanfang zu starten. In Argentinien musste er sich als Mechaniker, Hafenarbeiter und Bauarbeiter durchschlagen. 1944 heiratete er und das Paar bekam eine Tochter namens Ana Maria. Später kamen zwei Enkeltöchter hinzu. Seine nach Großbritannien ausgewanderte Mutter hat er nie wiedergesehen. Er stand aber in Briefverkehr mit ihr. Heinz lebte in Salta Argentinien und verstarb dort am 1. Februar 2009. Elfriede Ottlie Sternefeld heiratete William Rothwell und lebte in Lytham, Lancashire in Großbritannien. Sie verstarb dort am 19.1.1998.

 

Nachname

Vorname

Geburtsort u. - datum

Gest., Ort

Straße

verheiratet

Kinder

Bemerkungen

.

STERNEFELD

Friedrich (Fritz)

24.3.1893 Goch


16.3.1937 Haar/
München

Voßstr. 96

7.8.1933, Nimwegen, Sint Annastraat 420

Rio de Janeiro, Brasilien

1.12.1934
München
29.4.1935 Heilanstalt Eglfing-Haar

5.4.1919 Goch

Elfriede Behle, geb. 10.9.1899 Hilden (evangel.)

gest. 19.1.1998 in St. Annes, Lytham UK

  • Heinz geb. 13.4.1920 Goch

Kaufmann, Mitinhaber  Schuhfabrik Wolfgang Sternefeld OHG, mit  ca. 560 Beschäftigten (1928). Vom 1.4-27.4.1933 wurde er in Kleve in Schutzhaft genommen. Am 25.11.1933 wurde Haftbefehl gegen ihn erlassen. Am 7.8.1933 emigrierte die Familie in die Niederlande (Nimwegen Sint Annastraat 420). Seit 29.4.1935 befand er sich in der Heilanstalt Eglfing-Haar bei München (5). Am 23. Juli 1935  wurde er vor dem Landgericht München geschieden. Fritz Sternefeld verstarb am 16.2.1937 in der Heilanstalt Eglfing-Haar. Frau Sternefeld lebte nach 1945 in Großbritannien. Sie verstarb im Jahr 1998 in St. Annes, Lytham, Großbritannien.

k

STERNEFELD

Heinz

13.4.1920
Goch

1.2.2009 (2)

Voßstr. 96

Elsa Iris Chambet D. Grange1944 Ana Maria Sternefeld

Heinz besuchte die evangelisch Volksschule in Goch. Im Alter von 16 Jahren emigrierte er nach Argentinien

e

 

Schuhfabrik Wolfgang Sternefeld (heute Kauflandgelände). Hier waren 1928 560 Mitarbeiter beschäftigt. Anfang 1929 ging die Firma in Konkurs.

Fritz Sternefeld stiftete einen Sprungturm für die Niersbadeanstalt Kattelans in der Vossheide.

 

Ausschnitt aus einem Briefkopf der Firma Sternefeld. Ganz rechts das Wohnhaus der Familie Sternefeld.

Wolfgang Sternefeld
Gründer der Schuhfarbrik
Jüdischer Friedhof Ecke Kalkarer/Pfalzdorfer Straße
Bahnhofsnähe vor dem Hotel Litjes

Hermann Sternefeld
Mitinhaber der Schuhfabrik
Jüdischer Friedhof Ecke Kalkarer/Reeser Straße

Heinz Sternefeld
(Bild von d. Enkelin Carla Machado)

Elfriede und Heinz Sternefeld
(Sammlung: Carla Machado)

Elfriede und Heinz Sternefeld
(Sammlung: Carla Machado)
Heinz Sternefeld mit Freunden
(Sammlung: Carla Machado)

Heinz Sternefeld, obere Reihe 5. von links (Leiter in der linken Hand)
Evangelische Schule bei der Aufführung eines Theaterstücks
Foto: StAG Sammlung Börkewitz

Fastnacht im Hause der Familie Sternefeld 1927

Bild oben
obere Reihe: links Gertrude (Trudi) Löffler und unbekannt.
untere Reihe: (von links nach rechts) Willi Löffler, Heinz Sternefeld, 2 Geschwister aus der ehemaligen deutschen Kolonie, "Deutsch-Ostafrika". Die Namen der Geschwister sind ebenfalls unbekannt.

Stefan Löffler, der Vater von Trudi und Willi Löffler, arbeitete von 1924 bis 1927 als Geschäftsführer in der Schuhfabrik Sternefeld. Er wurde 1944 mit der Stiefmutter der Kinder nach Auschwitz deportiert.
Trudi und Willi emigrierten 1935-36 nach Großbritannien. Dort lebt Trudi noch heute in der Nähe von Lincoln. (4)

Bild unten

obere Reihe: (v.l. nach r.) unbekannt, Kindermädchen der Familie Sternefeld (Name unbekannt), Willi Löffler
untere Reihe: unbekannt, Heinz Sternefeld, unbekannt, Trudi Löffler.



Foto: StAG Sammlung Börkewitz

Quellen:

Dateiname: fsterneff.htm
Datum: 9.10.2015
Erstellt von: Ruth Warrener
Fotografien: Ruth Warrener, Stadtarchiv