"17) Gocher Lederwerke GmbH: Die ehemaligen Firmen der Gebr. Heymann (Rotgerberei von 1826), Louis Hartog und Isaak Sternefeld schlossen sich 1910 zu der Gocher Lederwerke GmbH auf der Herzogenstraße (heute Vorplatz des Hochhauses) zusammen. Nach einem großen Aufschwung hatte das Lederwerk bis zum Ende des l. Weltkrieges etwa 200 Arbeiter beschäftigt. Im Kriege stellten die Lederwerke Militäroberleder her. Nach Kriegsende musste die Produktion auf schwarzes Chromleder umgestellt werden. 1924 trat der Jude Isaak Sternefeld aus der Geschäftsführung aus und Louis Hartog wurde alleiniger Besitzer. In dem Jahr waren in der Firma nur noch 40 Arbeiter beschäftigt. Die Inflationsjahre verringerten die Belegschaft weiter; 1926 waren nur noch 19 Personen in der Firma beschäftigt. Nun wurde auch braunes Chromleder als Schuhoberleder hergestellt. Die Belegschaft vergrößerte sich dadurch wieder auf 25 Personen13. Nach 1930 führte Louis Hartog den Betrieb mit seinem Enkel Stern. Beide wurden als Juden von den Nationalsozialisten verfolgt. Das Werk wurde daher von den Lederwerken Hoffmann in Breyell 1935/36 aufgekauft. Auch diese Firma überstand den Krieg nicht. Nach der Totalzerstörung wurde das Lederwerk aufgegeben." Quelle: Hans-Joachim Koepp: Blühende Industriestadt, Goch als wirtschaftlicher Mittelpunkt am unteren Niederrhein – Eine Gewerbeübersicht aus dem Jahre 1926 eröffnet Einblick in die Geschichte der Gocher Gewerbe, in: An Niers und Kendel, Historische Zeitschrift für Stadt Goch und Umgebung, Heft 21, Novi 1990, S. 8-19 |
Dateiname: | fhartog1.htm |
Datum: | 02.06.2005 |
Erstellt von: | Ruth Warrener |
Fotografien: |